Johanna Zörgiebel

„Schreiben ist Medizin für die Seele. Was im Alltäglichen beiseite geschoben und verdrängt wird, entfesselt in der Ruhe kreative Ströme. Schreibend ergründe ich Ursache und Wirkung tief liegender Konflikte, mal mehr, mal weniger offensichtlich. Es hilft, die eigenen Werte immer wieder zu sortieren und wichtige Fragen des Lebens konstruktiv zu reflektieren. Im besten Fall entsteht dabei sogar so etwas wie Poesie oder einfach etwas, das einen oder mehrere Menschen wahrhaftig berührt.“

Johanna Zörgiebel, geboren 1983 in Erfurt, studierte nach zweijährigem Exkurs in Philosophie und Germansitik ab 2006 das Fach Humanmedizin an der Universität Göttingen, 2008 an der University of Chicago und ab 2009 an der TU Dresden. Sie promovierte 2014 zum Doktor der Medizin und arbeitet seither im Uniklinikum Dresden sowie in der pharmazeutisch-biotechnologischen Industrie. Nach Beendigung ihrer Elternzeit kehrte Johanna Ende 2023 wieder ans Universitätsklinikum Carl Gustav Carus als Assistenzärztin für Psychotherapie und Psychosomatik zurück.

Das Schreiben und Lesen begleitete die in der Tradition einer Druckereifamilie aufgewachsene Autorin von Anfang an. Die Geschichte des Onkels und Literaturkritikers, Wolfgang Werth, seine Texte und die Verquickungen mit Peter Härtlings Clara-Familie beeindruckten und inspirierten sie zugleich. Ab 1998 wurde sie mehrfach erfolgreich beim „Europäischen Wettbewerb“ für eigene Aufsätze und Geschichten auf Bundesebene prämiert und nahm an ersten Schreibwerkstätten teil. In den Jahren 2004-2006 war sie im Rahmen ihres geisteswissenschaftlichen Studiums im Verlag Vandenhoeck&Ruprecht sowie im Wallstein Verlag als redaktionelle Mitarbeiterin tätig. Dort erarbeitete sie das die eigenen bipolaren Interessen aufgreifende Sachbuch „Literatur und Medizin. Ein Lexikon“ (2005. Hrsg. V. Bettina v. Jagow und Florian Steger) und übernahm für die Veröffentlichung des Dramas „Deborah“ von Samuel Hermann Mosenthal Kollationierung, Redaktion und Satz.

Während ihr in den letzten Jahren Promotion, Arbeit und Familie kaum Zeit zum Schreiben ließen, entdeckte sie ihre Schreibleidenschaft 2021 durch persönliche Schlüsselerlebnisse wieder und ist seit Anfang 2023 Mitglied des Literaturner e.V. Sie verfasst vor allem Gedichte, Lieder, Poetry Slam sowie Geschichten für Kinder und Erwachsene. Dabei erkundet Johanna auch Wege, das Schreiben im Rahmen der Poesie- und Schreibtherapie in ihre ärztliche Tätigkeit zu integrieren.


Bibliographie

Publikationen in Fachzeitschriften

J Zörgiebel. Synergistic inhibition of head and neck cancer. Pilot study evaluating kinase inhibition profiles and synergistic combination activity in head and neck cancer cell lines. Technische Universität Dresden, Promotion 2011.

T Derlin, S Schmuck, C Juhl, J Zörgiebel, SM Schneefeld, ACA Walte, K Hueper, CA von Klot, C Henkenberens, H Christiansen, JT Thackeray, TL Ross, FM Bengel. PSA-stratified detection rates for [ 68 Ga]THP-PSMA, a novel probe for rapid kit-based 68 Ga-labeling and PET imaging, in patients with biochemical recurrence after primary therapy for prostate cancer. EJNMMI (2018) 45(6): 913-922. doi: 10.1007/s00259-017-3924-9

J Zörgiebel, A Kundu, J Braegelmann, W Shen, ME Dinali, R Salgi, T Seiwert. Drug inhibition profiles and opportunities for synergistic combination therapy in head and neck cancer cell lines. Mol Cancer Therapeutics 8 A165

W Shen, ME Dinali, J Braegelmann, J Zoergiebel, A Kundu, E El-Hashani, R Salgia, T Seiwert. Assessing the role of phosphoinositide 3-kinase (PI3K) in head and neck cancers. EJC Supplements 8 (2010)

Preise und Stipendien

Ab 2003 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, Alumna seit 2014

2009 Stipendium für die Präsentation eines wissenschaftlichen Fachbeitrages auf der Jahresversammlung der American Association of Cancer Research (AACR) in Boston, MA

2008/09 Reisestipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes für einen Forschungsaufenthalt an der University of Chicago, Chicago, IL

1998-2002 Mehrfache Auszeichnung auf Bundesebene beim Europäischen Wettbewerb für Aufsätze und Geschichten, einschließlich dem Ehrenpreis des Bundeskanzlers (2000), Preis des Europarates (1998), Teilnahme am Europa-Seminar der Hanns-Seidel-Stiftung (2002) und Reise zum Europäischen Parlament in Straßburg (1999)

1998-2002 Mehrfache Auszeichnung auf Bundesebene beim Europäischen Wettbewerb für Aufsätze und Geschichten, einschließlich dem Ehrenpreis des Bundeskanzlers (2000), Preis des Europarates (1998).