Das Buch der Illusionen von Paul Auster

von Kay

Mit Cormac McCarthys „Der Passagier“ und „Stella Maris“ sowie Paul Austers New York Trilogie habe ich mich auf eine Reise in die obskure amerikanische Literatur begeben. Die New York Trilogie fand ich besonders anspruchsvoll, besonders „Schlagschatten“, das ich zweimal lesen musste. Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass nicht alle Handlungsenden in einem Roman verknüpft werden müssen.

Einfacher liest sich Austers „Buch der Illusionen“. Literatur-Professor David Zimmer kämpft mit den Nachwirkungen einer schrecklichen familiären Tragödie und findet so etwas wie Befriedigung, indem er die Biographie eines nahezu unbekannten Stummfilmkomikers verfasst. Doch nach nur 12 Filmen verschwindet er von der Bildfläche. Die meisten halten ihn für tot, doch Hector Mann hatte sich unter falschem Namen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Der erste Teil des Buches ist spannend, überraschend und wartet mit ein paar gelungenen kafkaesken Wendungen auf. Im letzten Drittel zerfasert der Roman (leider) in kaleidoskopartige Szenen, die manchmal nicht so recht hineinpassen wollen. Insbesondere die Beschreibung von Hectors Filmen fand ich an einigen Stellen nicht gelungen. Trotzdem ist das „Buch der Illusionen“ sehr unterhaltsam. Es stammt aus dem Jahr 2002 und ist im Rowolth Verlag erschienen.


Autor: Kay