Ein Rückblick auf die schriftgut – 2. Dresdner Literaturmesse

von Willi Hetze

Vom 1. bis 3. November 2013 fand auf dem Gelände der Dresdner Messe zum zweiten Mal die schriftgut statt. Die Literaturmesse ist für Leser und Literaturschaffende ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr der Landeshauptstadt. Auch der Dresdner Literaturner e.V. stellte sich dem Publikum vor und blickt nun in einer Rückblende auf das aufregende Messewochenende.

Bereits am Donnerstagabend, dem 31. Oktober, kamen die Vereinsmitglieder in der Halle 3 zusammen, um den Präsentationsstand aufzubauen. Tatkräftigt packten auch die Studenten von der Hochschule Mittweida an, die für den Verein ein neues mediales Konzept entwickelten und den Stand gestalteten. Dazu gehörte auch ein großer Flatscreen, auf dem der frisch gedrehte Image-Film der Literaturner laufen sollte und eine Fotostrecke vergangener Veranstaltungen sowie eine Programmvorschau für die kommenden drei Tage. Nach intensiven Gesprächen mit dem technischen Kundendienst gelang es schließlich, den Flatscreen zum Funktionieren zu bringen. Deutlich leichter zu handhaben waren die schweren Kisten mit Flyern, Visitenkarten, Gewinnspielkarten und Schreibblöcken, die ausgepackt werden mussten. Schließlich hatten auch Tische, Stühle, Regale und Aufsteller ihren Platz gefunden. Der Messetrubel konnte starten!

Am Freitag, dem ersten Messetag, hielt sich der Besucherandrang in Grenzen, was es den Literaturnern erlaubte, sich mit Literaturinteressierten am Stand in aller Ausführlichkeit zu unterhalten und Kontakte zu den Standnachbarn zu knüpfen. Um 15:15 Uhr hielt ich im Workshop-Raum einen Vortrag über das Verhältnis von Film und Literatur und versuchte die Stärken, Schwächen und Wirkungsfelder beider Medienkanäle herauszuarbeiten. Nach einer kurzen Verschnaufpause schloss sich gleich die zweite Veranstaltung an: Moderiert von Yvonne Schönlein, diskutierten Volker Schreckenbach und ich über die Frage, wie moderne Kommunikationsmedien die Arbeit von Schriftstellern beeinflussen und inwiefern digitale oder analoge Autorennetzwerke das Bild vom zurückgezogenen Autor verändern, der im „stillen Kämmerlein“ schreibt. Gemeinsam mit dem Publikum gelang eine aufschlussreiche und spannende Gesprächsrunde, die viele Facetten und Perspektiven behandelte. Im Anschluss stand für mich eine dritte Veranstaltung an: die Short-Story-Nacht mit den Federkriegern Francis Mohr und Leif Hauswald. Zu den weiteren Gästen auf der Kleinen Bühne gehörten Frank Goldammer, Lars Hitzing, Sabine Dressler und Henning H. Wenzel. Als siebenter Autor durfte ich den Schlusspunkt der Veranstaltung setzen.

Deutlich stärkeren Besucherandrang erlebte der Messestand der Literaturner am Sonnabend. Während die Mitglieder die Literaturinteressierten bei Sekt, Saft und Salzstangen über die Arbeit des Vereins informierten, füllte sich stetig die Box mit den Teilnahmekarten am Gewinnspiel. „Wie viele Gedichte enthält der erste Erzählband der Literaturner?“ So lautete die Frage. Zu gewinnen gab es neben dem Erzählband auch Schreibsets und eine Flasche Kreativsaft. Dabei handelte es sich um Rotwein, der die kreativen Einfälle befördern sollte. Um 17:15 Uhr luden die Literaturner dann zur Lesung auf der Kleinen Bühne ein. Gleich sieben Autoren gaben einen Einblick in ihr schriftstellerisches Schaffen.

Zum Höhepunkt des Messewochenendes wurde der Sonntag. Bianka Bleisch und Yvonne Schönlein präsentierten im Workshop „Das treffende Wort“ die handwerkliche Seite des Schreibens und der Vereinsarbeit bei einer Live-Schreibwerkstatt, assistiert von Sebastian Weixler. Auf den Stühlen fanden die Teilnehmer einen Schreibblock und einen Stift vor und wussten gleich, dass ihre Mitarbeit gefragt war. Fast alle Plätze waren besetzt, als die Schreibwerkstatt begann, in deren Verlauf Bianka Bleisch und Yvonne Schönlein über Themenfindung, Figuren und Konflikte und über Stilfragen sprachen, untermalt von vielen Beispielen und unter reger Beteiligung der Messebesucher. Viele setzten die Gespräche über das Schreiben nach der Veranstaltung am Präsentationsstand der Literaturner fort. Dort wurden am Nachmittag außerdem die Gewinner des Gewinnspiels ermittelt. Zum Abschluss der Messe gönnten sich jedes Vereinsmitglied ein Glas Sekt und alle machten sich ans Abbauen des Standes. Viele Kontakte konnten geknüpft werden und der Verein konnte zahlreiche Menschen erreichen. Die Dresdner Literaturner freuen sich schon auf die 3. Dresdner Literaturmesse vom 7.-9. November 2014 und bedanken sich ganz herzlich bei allen, die das Messewochenende zum Erfolg gemacht haben.

Video: Die Literaturner auf der 2. Dresdner Literaturmesse – „schriftgut“ 2013


Autor: Willi Hetze